RASTER . STRUKTUREN . LEBEN

 

HELMUT NINDL - AUSSTELLUNG RATHAUS KRAMSACH 12. -15. APRIL 2012

Auf Einladung der Gemeinde Kramsach zeigte Helmut Nindl in den beiden Sälen im Rathaus der Gemeinde Kramsach neue Arbeiten. Wie der aufliegenden Werkliste zu entnehmen war, zeigt Nindl nicht weniger als 41 Exponate in der umfangreichen und sehr schlüssigen, kompakt wirkenden Ausstellung. Allesamt Arbeiten zur zeitgenössischen und sehr interessanten und vielschichtigen Thematik „Raster, Strukturen, Leben“.

Bereits beim Ankommen im großen Saal, bemerkten die überaus zahlreichen Besucher am Abend der Vernissage die große raumgreifende Bodengrafik „Mehrwertfunktion durch Kunst“, die Nindl in beiden Sälen und in den verbindenden Gängen als Installation mitbrachte. Bereiche, Standpunkte, Räume von Rezipienten (Besucher, Betrachter), Veranstalter und Künstler wurden definiert. Die Interaktion zwischen diesen Bereichen, die passiv und aktiv möglich ist, führt zum Mehrwert, durch Kunst initiiert. Gezeigt und lesbar für die Besucher durch unterschiedlich große Quadrate - Räume, allesamt im Verhältnis des Goldenen Schnittes, zum Teil überlagernd und zum Teil verbunden mit verschiedenartigen Linien - Gedanken, Gespräche, Diskussionen imitierend.

Beim Einführungsgespräch ging Helmut Nindl auf einige der präsentierten Arbeitszyklen ein und erläuterte Motive und Gedanken dazu. Die Werkserie „QR-Codes“ nimmt Bezug auf unseren Alltag, auf unseren täglichen Umgang mit Handel, Wirtschaft und Information. Der QR-Code, ein zweidimensionaler Code hat die Fähigkeit wesentlich mehr Informationen zu verschlüsseln als der bisher weitverbreitete eindimensionale, lineare Barcode. In der Werbung bereits vielfach eingesetzt, ist der QR-Code für die bereits zahlreichen Smartphone-Besitzer sehr praktisch nutzbar. Nindl schuf eine Serie von acht Siebdrucken auf Glas, ausgewählte Zitate zur Kunst in QR-Codes verschlüsselt. Im Hintergrund die gleiche Code-Grafik vergrößert, farbliche Erweiterung und Ergänzung. Eine sehr interessante, kompakte Werkserie, die zudem mit dem tiefen, zweischichtigen Bilderrahmen, eine verblüffende Raumwirkung erreichte.

Die „Fingerprints“, eine weitere raumprägende Werkserie in der Ausstellung. Helmut Nindl bezeichnete diese Fingerprints auch als Porträts. Schließlich findet der Fingerprint weltweit Verwendung zur Identifikation und Erkennung von Personen, neben dem kriminellen Anwendungsbereich auch bei Zugängen in Arbeits- oder Wohnräume und nicht zuletzt auch in digitalen Arbeitsbereichen. Nindl schuf eine bemerkenswerte Serie von sechs Fingerprints, jeweils zwei Siebdrucke auf Glas hintereinander montiert. Vorne reale Fingerabdrucke in leicht vergrößerter Form, dahinter ergänzt mit einem stark vergrößerten Ausschnitt des gleichen Fingerabdrucks. Die Vergrößerung erzeugt eine Verfremdung, eine Transformation. Assoziationen zu Landschaften, zu fernen Welten werden erkennbar. Die Veränderung durch die Bildebenen, bzw. auch zu den benachbarten Fingerprints wirken wie Berichte von Personen, verschiedensten Welten, Codes und Raster mit individuellen Inhalten.

Ein retrospektiver Überblick über die von Nindl realisierten Porträts seit den 80er Jahren wurde von vielen Besuchern neugierig beachtet und wertgeschätzt. Neben Bronzebüsten von Sepp Tanzer, Otto Ulf oder Heinz Mantl, waren auch Porträtarbeiten auf verschiedenen Glasebenen zu sehen, die vielfach Anregungen und Wünsche für neue Portätaufträge initiierten.

Verschiedenste „Rasterbilder“, „10 Stufen von Weiß zu Schwarz“, oder „360 Grad von Schwarz zu Weiß“ oder „9 mal 10 Grad“ führten schließlich zum Werk „Look at Gavorrano“. Eine imposante große Glasarbeit, die Nindl anlässlich einer Einladung zur Ausstellung im historischen Ort Gavorrano (Maremma, Italien) schuf. Eine zweieinhalb Meter große Glasskulptur zeigt im Glas eingraviert die stilisierte "Skyline" von Gavorrano, unterbrochen von zwei Glaslinsen, eine Sammellinse und eine Streulinse. Die Linsen stehen für Blickaspekte des Betrachters, unterschiedliche Gene, Kulturen, Bildung, Geschlechter und viele andere Einflüsse bedingen einzigartige und individuelle Lesarten und Deutungen des Gesehenen. Eine integrierte Lichtinstallation bringt Linien, Linsen und Gravuren eindrucksvoll zur Wirkung.

Das Werk wurde vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum angekauft und geht unmittelbar nach der Ausstellung nach Innsbruck und wird dort in die aktuelle Sammlung des Museums integriert.

Nikolaus Meßner, Violoncellist aus Südtirol, der in Innsbruck lebt begleitete die Vernissage mit einzigartigen, perfekt musizierten Musikstücken. Meßner, ein gleichfalls für das Genre Alte Musik als auch für die experimentelle, moderne Musik vielfach gefragter Musiker, spielte unter anderem auf seinem Cello ein Solostück als direkte Improvisation auf die Arbeit „Streifencode“. Ein neues Werk von Nindl, das er eigens für diese Ausstellung schuf. Mit Spiegeln, Streifen und Flächen aus verschiedenen Kunststoffen werden Bewegung, Wertigkeiten, Codierungen visualisiert .......

Kramsach Info, Mai 2012

 

 

 

RASTER . STRUKTUREN . LEBEN
RASTER . STRUKTUREN . LEBEN Ausstellung - Rathaus Kramsach

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Kontakt

HELMUT NINDL - Bildhauer/Sculptor

6233 Kramsach

Wittberg 14

Österreich

Mobil: +43-(0)676-3301506

Fax: +43-(0)5337-93635

e-Mail: h.nindl@chello.at

 

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