Gedenkstein - Dir. Heinz Mantl
“........ mit der Gedenkstätte, vor der wir hier stehen, ist der Gründer des Museums Tiroler Bauernhöfe, Heinz Mantl, in einer ganz anderen Weise, abstrakt, in verschlüsselter Formensprache in seinem Museum präsent. Der Bildhauer Helmut Nindl hat dieses schlichte einprägsame Monument geschaffen.
Da ist einmal die Besonderheit des Steins, der vor uns steht, denn der aus Kramsacher Marmor-Muschelkalk - muss man geologisch genau sagen - gefertigte Block ist in dieser Umgebung mehr wie ein zur Bearbeitung gut geeignetes Bildhauermaterial. Er verkörpert Heimat und Lebensraum und Tradition, denn jahrhundertelang begleitet er als Schmuck- und Werkstein zahllose Gebäude, Brunnen, Denkmäler im Tiroler Unterland und darüber hinaus.
Wenn nun der Namenszug Mantl in einen solchen Heimatstein hineingeschnitten ist - Nindl lässt das mit der Steinsäge machen -, dann hat das schon etwas mit immerwährend zu tun, ein Namenszug für alle Zeiten sozusagen, nach rückwärts wie nach vorne geltend. Ein Element der Gestaltung, das die Blockform gliedert und verlebendigt, gleichzeitig aber auch einen inhaltlichen Akzent setzt, ist die Brechung des Steins durch die Schriftzeichen. Der obere Teil wurde, um nicht zu kippen, an dieser Stelle neu befestigt. An der Nahtstelle steckt Moos, das auf Humusgut wachsen soll. Moos, dieser sympathische, einfache Bestandteil unserer Vegetation, den es immer gegeben hat und immer geben wird, der die Kälte mildert und die rauen Oberflächen freundlich überzieht, mag wohl auch hier den positiven Kräften des Weiterentwickelns, der Überwucherung von Konflikten und Störungen symbolisch zuzuordnen sein.”
Dr. Magdalena Hörmann
Kunsthistorikerin, Leiterin der Kulturabteilung Land Tirol
Zitat aus der Rede vom 4. Oktober 1991 anlässlich der öffentlichen Übergabe
HELMUT NINDL - Bildhauer/Sculptor
6233 Kramsach
Wittberg 14
Österreich
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Fax: +43-(0)5337-93635
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